Geschichte
Das Literaturbüro Westniedersachsen wurde in Osnabrück als erstes kommunales Literaturzentrum Niedersachsens gegründet. Als Heimatstadt des Schriftstellers Erich Maria Remarque, der mit seinem Anti-Kriegsroman „Im Westen nichts Neues“ Weltberühmtheit erlangte, fühlt sich die Friedensstadt Osnabrück in besonderer Weise dem Thema Literatur verpflichtet.
Der Ledenhof - Sitz des Literaturbüros Westniedersachsen
Der Ledenhof, bedeutendstes bürgerliches Bauwerk in Osnabrück, besteht aus dem Hauptgebäude (Palas) mit dem Treppenturm und der ältesten Spindeltreppe Norddeutschlands sowie dem wesentlich älteren, höheren Steinwerk. Der Hof gehörte einst der Familie Leden, die im frühen 14. Jahrhundert aus dem Tecklenburgischen nach Osnabrück kam und zu einer der einflussreichsten Familien der Stadt wurde, aus der einige Bürgermeister hervorgingen und der schließlich der Aufstieg in den Adel gelang.
Durch die Aufstockung im 15. Jahrhundert erhielt der Bau sein turmartiges Aussehen. Heinrich Leden, der dritte Bürgermeister aus der Familie, ließ zu Beginn des 16. Jahrhunderts einen Renaissance-Bau über Eck anbauen, so dass das Wohnhaus in alle Himmelsrichtungen Blickfreiheit gewährte, aber mit dem Steinwerk über einen Dachgang verbunden war. 1588 wurde der Treppenturm ergänzt und der südliche Giebel gestaltet. Die diagonale Bemalung von Hauptgebäude und Treppenturm erfolgte nach 1964, entspricht aber der historisch verbürgten Gestaltung.
Heute sind im Ledenhof die Deutsche Stiftung Friedensforschung und das Literaturbüro Westniedersachsen untergebracht. Im dazwischen liegenden Renaissance-Saal finden ausgewählte Lesungen, Konzerte, Vorträge und Symposien statt.
Programm
Als Literaturhaus für Osnabrück und das westliche Niedersachsen ist es unser Ziel, spannende zeitgenössische Literatur in der Stadt und der Region erlebbar zu machen. Denn Literatur, das bedeutet eben nicht nur Lesen, sondern auch Austausch, Gespräch, Begegnung – sei es mit den Autorinnen und Autoren, den Künstlerinnen und Künstlern oder auch untereinander als Publikum. Unser Verständnis von Literatur ist ein offenes, so wie man es auch in der großen Bandbreite an Gegenwartstexten wiederfindet. Literatur verzaubert, fasziniert, bildet; sie kann gesellschaftliche Debatten anregen, andere Welten und Erfahrungen erlebbar machen, emotional berühren.
Das Literaturbüro möchte auch durch die unterschiedlichen Ästhetiken seiner Veranstaltungen ganz verschiedene Zugänge ermöglichen. Durch die Kooperation mit künstlerischen Partnern aus allen Bereichen entstehen neben Lesungen auch interaktive Formate sowie Verbindungen aus Literatur mit Musik, Bewegung, bildender Kunst oder Wissenschaft. Durch seine Vernetzung tritt das Literaturbüro nicht nur an seinem Sitz, dem historischen Ledenhof auf, sondern nutzt und entdeckt atmosphärische Orte in der ganzen Stadt und der Region, jeweils genau abgestimmt auf das jeweilige künstlerische Format. Durch den Austausch mit Schulen, der Universität, anderen Bildungseinrichtungen sowie den städtischen Jugendeinrichtungen insgesamt wollen wir Literatur insbesondere auch für ein junges Publikum öffnen.
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