Das Haus

Das Literaturhaus Hannover hat seinen Sitz im Künstlerhaus der Landeshauptstadt, wo auch das Filmkunstkino der Stadt, der Kunstverein Hannover und der Friedrich-Bödecker-Kreis beheimatet sind. Mit dem Schauspielhaus in der Prinzenstraße teilt sich das Künstlerhaus den vielleicht schönsten Innenhof der Stadt, der nicht nur beim alljährlichen, gemeinsamen Saisonauftakt – dem Hoffest – zum Verweilen einlädt.

Das Künstlerhaus ist eines der wenigen Baudenkmale in Hannovers Innenstadt. Es wurde von dem bekannten Architekten und Stadtbaumeister Conrad Wilhem Hase im neoromanischen Stil entworfen, von den Bürgern der Stadt finanziert, und erhielt schon zur Einweihung 1856 seinen Namen. Zum 150jährigen Bestehen des Hauses schenkte die im Obergeschoss ansässige Stiftung Niedersachsen der Stadt die Skulptur "Das Große Leuchten" von Stephan Huber: Der riesige Kronleuchter hängt seitdem vor dem Haupteingang über der Sophienstraße, und zeugt – nicht ohne Ironie – vom fortgesetzten, bürgerlichen Kunstwillen: Auf Knopfdruck kommt er erheblich ins Wanken.

20 Jahre Buchlust © Literaturhaus Hannover
Das Künstlerhaus leuchtet © Raimund Zakowski
Porträt des Literaturhauses Hannover

Der Verein

Das Literaturhaus ist ein gemeinnütziger Verein, der 1990 – noch unter der Bezeichnung „Literaturbüro“ – gegründet wurde und nun seit 30 Jahren Literatur in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt.

Als regionales Kompetenzzentrum hat es u.a. erfolgreich die Neustrukturierung der Literaturpreise der Stadt Hannover angeregt, berät Autorinnen und Autoren zu Fragen der Veröffentlichung und unterstützt andere Veranstalter:innen bei der Professionalisierung ihrer Vorhaben. Durch Vorträge und Multiplikatorenveranstaltungen trägt es zur Kulturellen Bildung und Leseförderung bei.

Neben dem Veranstaltungsprogramm mit rund 60 Terminen im Jahr, liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Präsenz im Internet: In Abstimmung mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur entstand die umfangreiche Literatur-Datenbank www.literatur-niedersachsen.de, die neben aktuellen Informationen auch ein Verzeichnis historischer Autor:innen und eine Auswahl an Texten über Niedersachsen umfasst.

Auch das 2001 geschaffene Hannah-Arendt-Stipendium der Stadt Hannover wird vom Literaturhaus betreut. Es wurde für Autor:innen eingerichtet, die in ihrem Herkunftsland bedroht sind, Arbeits- oder Veröffentlichungsverbot haben, oder auch von nicht-staatlichen Gruppen wegen ihrer Überzeugungen verfolgt werden. In Zusammenarbeit mit dem internationalen Städtenetzwerk ICORN (International Cities of Refuge Network) werden die Gastautor:innen für das Stipendium ausgewählt.

Partner des Literaturhauses sind neben den schon genannten Institutionen u. a. die Hochschule Hannover, NDRkultur, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Nord, die Deutsche Thomas Mann Gesellschaft und die Leibniz Universität Hannover

Das Programm

Im Zentrum des Veranstaltungsprogrammes steht die deutschsprachige und internationale Gegenwartsliteratur: Die Reihen Literatur(h)aus Europa und Literatur international stellen renommierte, internationale Gäste vor, das traditionsreiche Format NDR Kultur – Der Norden liest findet seit 2006 im Literaturhaus statt, bei Resonanzen und Klartext finden Autor:innen- und Expert:innengespräche über aktuelle gesellschaftliche Themen statt, doch auch Satire, Komik und Lyrics haben ihren Platz im Programm.

Ein im deutschsprachigen Raum einzigartiges Kooperations-Projekt zwischen Hochschullehre, Handel und Kulturmanagement ist die LiteraTour Nord, die durch die Städte Oldenburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Lüneburg, Hannover und Osnabrück führt und zu der auch jährlich der von der VGH Stiftung ausgelobte Preis der LiteraTour Nord vergeben wird. Das Literaturhaus koordiniert die Reihe organisatorisch und besorgt den Webauftritt www.literatournord.de.

Ein Glanzlicht in der dunklen Jahreszeit ist die Buchlust, die als kleine Messe das Spektrum engagierter unabhängiger Verlage und Buchkünstler:innen dem Publikum zugänglich macht. Begleitet von einem abwechslungsreichen Lesungsprogramm ist sie für das Fachpublikum ebenso interessant wie für Bücherfreundinnen und -freunde.

In loser Folge präsentiert das Literaturhaus wichtige Stimmen aktueller Lyrik. Von 2008 bis 2019 veranstaltete es jährlich das Lyrikfest, das Poesie mit Neuer Musik verband. Dazu erschien im Wehrhahn Verlag die Zeitschrift Gegenstrophe, herausgegeben von Michael Braun, Kathrin Dittmer und Martin Rector, die u.a. den Hölty-Preis für Lyrik dokumentiert.

Außerdem gibt es viel weitere Lesungen und Kooperationsprojekte, zum Beispiel mit unseren Nachbar:innen im Künstlerhaus und im Schauspiel Hannover. Und im Sommer den schon traditionellen Saisonabschluss mit dem Bloomsday.

Margarete von Schwarzkopf mit Sabrina Janesch© Thomas Preikschat
Thomas Rosenlöcher mit Martin Rector © Simon Schwinge
Lyrik-Fest 2008 © Simon Schwinge
Bloomsday mit Marian Müller und Heiko Postma © Thomas Preikschat

Die nächsten Veranstaltungen