Das Literaturzentrum im Nordwesten

Das Oldenburger Literaturhaus, das aus dem 1993 eröffneten Literaturbüro hervorgegangen ist, fördert und vermittelt als kommunale Einrichtung Literatur und trägt mit Programmen und Projekten zur Gestaltung der norddeutschen Kulturlandschaft bei. Sein Veranstaltungsprogramm präsentiert es in bester musikalischer Nachbarschaft im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13 (Leo-Trepp-Straße 13). Sowohl diese Spielstätte als auch das Bürohaus (Peterstraße 23) gehören zum Komplex des denkmalgeschützten ehemaligen Peter Friedrich Ludwigs Hospitals aus dem Jahre 1841, das seit 1992 als Kulturzentrum PFL genutzt wird. Die bescheiden anmutende Holzarchitektur des Wilhelm13 direkt hinter dem PFL diente nach ihrer Errichtung ab 1915 zunächst als Isolierbaracke der Aufnahme von Patienten mit ansteckenden Krankheiten und ab 1940 erneut als Isolierstation des PFL-Hospitals. Heute gilt sie – ebenfalls längst denkmalgeschützt – als seltenes Beispiel für den um 1900 entstandenen mobilen Lazarettbau und als eine der beliebtesten Veranstaltungsstätten Oldenburgs.

Musik- und Literaturhaus Wilhelm13
Porträt des Literaturhauses Oldenburg

Literatur vermitteln

Das zentrale Anliegen des Literaturhauses ist die Vermittlung von Gegenwartsliteratur. Dazu lädt es Gäste ein, die individuellen Konzepten folgen und Positionen beziehen. Inhaltlich und ästhetisch. Das sind nicht nur deutsch- und fremdsprachige Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Auch verschiedene wissenschaftliche Fachdisziplinen, das Verlagswesen und die Literaturkritik holt es in sein Programm und auf seine Bühne. Das Literaturhaus vermittelt und moderiert. Es setzt auf Austausch und Publikumsbeteiligung. Deshalb präsentiert es fast alle Veranstaltungen seines kontinuierlichen Programms in Gesprächsformaten.

Kunst und Kultur sind Seismographen für gesellschaftliche Entwicklungen. Unter ihnen ist die Literatur eines der zentralen Erkenntnismittel. Das Programm reflektiert deshalb durch die Aktualität seines Gegenstandes immer auch gesellschaftliche Debatten und Diskurse. Die Gespräche über Literatur, die für die Veranstaltungen typisch sind, werden zudem explizit in kulturelle, soziale und politische Zusammenhänge eingebunden.

Typische Formate des Literaturhauses sind die LiteraTour Nord, die jährlich von Oktober bis Januar fünf aktuelle Neuerscheinungen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zur Lesereise nach Norddeutschland einlädt und einen gleichnamigen Literaturpreis vergibt, die Reihe Konstellationen, die Verbindungen zwischen Literatur und Wissenschaft herstellt, die Lesebühne Metrophobia mit illustren Gästen aus der Poetry Slam-Szene und die Oldenburger Poetikgespräche über Kinder- und Jugendliteratur (KJL), die den ambivalenten Status von KJL zwischen künstlerischem Anspruch und pädagogischer Verantwortung sowie ihre gesellschaftliche Bedeutung diskutieren.

Auszüge aus den Poetikgesprächen gibt es hier!

Das Oldenburger Literaturhaus ist Partner der KulturTafel Oldenburg, die Eintrittskarten für Kultur- und Sportveranstaltungen kostenlos an Menschen mit geringem Einkommen vermittelt. Als Partner des AStA-Kulturtickets der Carl von Ossietzky Universität bietet es zudem Studierenden freien Eintritt zu allen Veranstaltungen.

 

Senthuran Varatharajah
Helene Bukowski
Annika Blanke © Literaturhaus Oldenburg

 

 

Schriftstellerinnen und Schriftsteller fördern

Das Projekt Literarischer Landgang verbindet Literaturförderung mit dem Bewusstsein für Regionalität. Seit 2015 besuchen jedes Jahr deutschsprachige Schriftstellerinnen und Schriftsteller das Oldenburger Land. Vom Literaturhaus werden sie dafür mit einem Stipendium ausgestattet. Ihre Beobachtungen lassen sie in literarische Texte einfließen. Während die besuchte Region bei einer ersten Rundtour gleichsam ihr Forschungsfeld darstellt, werden bei der zweiten Reise, die als Lesereise den Stationen der Erkundungstour entspricht, die Texte präsentiert, die durch die Region inspiriert wurden.

Informationen zum aktuellen Landgang gibt es hier!

Iris Wolff
Marion Poschmann
Jan Brandt

Die nächsten Veranstaltungen

Annika Blanke und Christian Bruns. Foto: Tanja Beckmann

Lesebühne Metrophobia

Identität - Slam Poetry

Literaturhaus Oldenburg
Michael Kumpfmüller. Foto: Joachim Gern

Michael Kumpfmüller: „Wir Gespenster“

Die Zerbrechlichkeit des Lebens – Lesung & Gespräch

Literaturhaus Oldenburg
Iris Wolff. Foto: Maximilian Gödecke

Iris Wolff: „Lichtungen“

Zeitlose Freundschaft - Lesung & Gespräch

Literaturhaus Oldenburg
David Wagner. Foto: Linda Rosa Saal

David Wagner: „Verkin“

Zwischen Orient und Okzident - Lesung & Gespräch

Literaturhaus Oldenburg