Adam Tooze: "Sintflut. Die Neuordnung der Welt 1916-1931"

Buchtipp – Juni 2015

Der britische Historiker und brillante Stilist Adam Tooze erzählt von der schwierigsten Aufgabe der Menschheit: vom Versuch, Frieden zu schaffen in einer Welt, die gerade vom Krieg verheert worden ist.

© Siedler Verlag

Nachdem der Erste Weltkrieg vorbei war, hatte Europa kaum Zeit, Luft zu schnappen: zu geschunden war der Kontinent, zu verwickelt die Suche nach einer Friedensordnung. Amerika war jetzt Weltmacht, hatte aber kaum Lust auf weltweite Verantwortung, und in Europe gewannen radikale Kräfte an Einfluss. Mit seinem glänzend erzählten Buch liefert Adam Tooze eine neue Deutung der großen Umwälzungen und des verlorenen Friedens nach dem Ersten Weltkrieg.

„... Das aufregendste der vielen Weltkriegsbücher, weil es ganz anders auf den Krieg blickt, weniger von Schuld und Schlachten handelt und mehr vom Scheitern einer Weltordnung, die die liberale Demokratie als universales Modell etablieren wollte: eine Art Vorstellung vom "Ende der Geschichte" lange vor Francis Fukuyama, eine amerikanische Allmachtsfantasie, das macht Tooze deutlich, die vor allem wegen Amerika selbst zerbrach“, schreibt Georg Diez bei Spiegel online.

Adam Tooze, geboren 1967, ist Professor für moderne deutsche Geschichte und Direktor für Internationale Sicherheitsstudien an der Universität Yale. Nach einem Studium der Volkswirtschaftslehre in Cambridge und an der Freien Universität Berlin und einer Promotion in Wirtschaftsgeschichte an der London School of Economics lehrte Tooze viele Jahre in Cambridge. Er ist Autor zahlreicher Studien zur (Wirtschafts-)Geschichte, seine Arbeiten sind vielfach preisgekrönt. Das Buch ist im Siedler Verlag erschienen.