Nava Ebrahimi wird neue Poetikdozentin in Hannover

11.09.2024
News

Die Poetikdozentur NEUE DEUTSCHE LITERATUR fragt nach gegenwärtigen Schreibweisen, die eine Gesellschaft der Vielen als solche anerkennen, abbilden und adressieren. Nava Ebrahimi ist nach Lena Gorelik und Ann Cotten die dritte Gast-Poetin in Hannover.

Nava Ebrahimi © Clara Wildberger

Die Leibniz Universität Hannover und das Literaturhaus Hannover geben mit Freude die Neubesetzung ihrer gemeinsamen Poetikdozentur Neue Deutsche Literatur bekannt: Nava Ebrahimi wird die 2022 ins Leben gerufene Dozentur für das Wintersemester 2024/2025 bekleiden. Die VGH Stiftung ist Förderpartnerin des Kooperationsprojekts. Die Auftaktlesung wird am 03.12. im Literaturhaus Hannover stattfinden. Anschließend wird Nava Ebrahimi für ein Blockseminar an der Leibniz Universität zu Gast sein. Die Abschlusslesung folgt am 3. Juni 2025 im Literaturhaus Hannover.

Nava Ebrahimi arbeitete mehrere Jahre als Redakteurin in Köln und Hamburg sowie als Nahostreferentin für die deutsche Außenwirtschaftsförderung. Sie lebt in Graz. Für ihre literarischen Texte wurde sie u.a. mit dem Österreichischen Buchpreis für das beste Debüt (2017), dem Morgenstern-Preis für ihren Roman Sechzehn Wörter (2017) und mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis 2021 für ihren Text Der Cousin ausgezeichnet.

Jury-Begründung
„Nava Ebrahimis Literatur steht für ein Schreiben, das Fragen nach kulturellen und sprachlichen Identitäten, deren Brüchigkeit und Ambivalenz in vielfältigen Suchbewegungen umkreist. Mit ästhetischem Gespür für Präzision lotet sie in ihrem Werk gerade jene Möglichkeiten gesellschaft-lichen und individuellen Seins aus, die in der Sphäre des vermeintlich Unmöglichen, aus dem Dazwischen, der Differenz und dem Widerspruch entstehen. Zwischen den Perspektiven, den Wortbedeutungen, den (auch geographischen) Verortungen und Entortungen in einer postmigran-tischen Welt sind es immer auch die Grundbedingungen des Menschseins, die sie interessieren. Mit Nava Ebrahimi wird eine Autorin Poetikdozentin des Jahres 2024/25, deren Texte sich auszeichnen durch die Spannung zwischen einem Anschreiben gegen Vereinnahmungen und Projektionen von außen und der Verteidigung vermeintlich ,unmöglicher Identitäten‘ sowie deren unabweisbarem Recht, Gehör zu finden.“

Weitere Informationen: https://www.ndl-poetik.de/