Veranstaltungs-Archiv

09.02.12 - 19.30 Uhr –

NDR Kultur – Autoren lesen: Raoul Schrott

„Geheimnis Gedicht“

Moderation: Stephan Lohr

Wie kein anderer Gegenwartsautor verknüpft Raoul Schrott Poesie mit Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte. Er habilitierte über Poetische Strukturen von der griechischen Antike bis zum Dadaismus und erforschte die Ursprünge des Dichtens im alten Ägypten und in Assyrien. Er übersetzte den Gilgamesh-Epos und Homers Ilias neu. Sein Buch Die Erfindung der Poesie (1997) wurde zu einem lyrischen Bestseller. Zuletzt verfasste Raoul Schrott mit Arthur Jacobs Gehirn und Gedicht (2011), worin er – unterstützt durch die Hirnforschung und stets auf der Suche nach dem Geheimnis des Gedichts – untersucht, warum wir uns beim Lesen so in ein Buch vertiefen können, dass wir die Welt um uns vergessen, warum uns Reime ein Leben lang durch den Kopf gehen können oder manche Metaphern einschlagen wie der Blitz.

Neben Romanen, Reiseprosa und Essays veröffentlichte Schrott auch eigene Gedichte, wie Weissbuch und Liebesgedichte, die vital, selbstironisch und gespickt mit Geschichten und persönlichen Erfahrungen sind.
Anhand vieler Beispielgedichte aus unterschiedlichsten Epochen lotet Raoul Schrott im Gespräch mit Stephan Lohr auf der Literaturhaus-Bühne die Entstehungsweise, das Erkenntnispotential und die Möglichkeiten der Lyrik aus.

Raoul Schrott, geb. 1964, aufgewachsen in Tunis und Tirol, studierte Literatur- und Sprachwissenschaft in Innsbruck, Berlin, Paris und Norwich. Der Dadaismus bildet einen Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Heute lebt er als freier Schriftsteller, Essayist und Übersetzer in Österreich und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. Leonce-und-Lena-Preis 1995 und Joseph-Breitbach-Preis 2004.

Stephan Lohr, geb. 1950, arbeitete als Verlagsredakteur und ist seit 1988 Redakteur beim NDR, wo er seit 2008 die Literaturredaktion von NDR Kultur leitet.

Die Veranstaltung wird von NDR Kultur aufgezeichnet und am 4. März im Sonntagsstudio ab 20 Uhr gesendet.

Eintritt: 8,- / 6,-

Links: http://www.literaturhaus-hannover.de