"Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man.“
Franz Kafkas Einsamkeit und Sehnsucht nach Nähe. Lesung und Musik
Lioba Meyer ist den Osnabrückern als ehemalige Bürgermeisterin, ehemals Vorsitzende der Erich Maria Remarque-Gesellschaft und der Felix Nussbaum-Gesellschaft bekannt. Es ist eine eigentümliche Zerrissenheit, die Kafkas Leben und sein Werk prägt: Sein Bedürfnis nach "besinnungsloser Einsamkeit", die, wie er einmal sagt, Voraussetzung sei für seine dichterische Arbeit, und gleichzeitig seine tiefe Sehnsucht nach menschlicher Nähe. Die Nähe, die nur möglich sei, wenn " wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehn," wie es in einem frühen Brief Franz Kafkas an seinen Jugendfreund Oskar Pollak heißt, "wie vor dem Eingang der Hölle." Anhand ausgewählter Texte soll dieser Zerrissenheit Franz Kafkas vor dem Hintergrund seiner Erfahrung einer sich radikal verändernden Welt und der Auseinandersetzung mit seinem Vater nachgespürt werden, das die Inhalte und Sprache seiner Werke prägt. "Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man." (aus Franz Kafka, "Heimkehr")
Kafkas Texte werden von Oliver Meskendahl, Ensemblemitglied des Theaters Osnabrück, gelesen. Thomas Leuschner am Piano und Kathrin Inbal-Bogensberger am Cello sorgen für die musikalische Begleitung mit Musik von Leoš Janáček.
Veranstalter: Literaturbüro Westniedersachsen
Ort: Renaissancesaal Ledenhof, Am Ledenhof 3 – 5
Eintritt: 8 €
Anmeldung: über das Literaturbüro Westniedersachsen (Am Ledenhof 3-5, Tel. 0541 202-7908 oder per Mail unter litos-info@osnabrueck.de)