Veranstaltungen

08.02.23 - 20.00 Uhr –

»Nah genug weit weg«

Strubel: Carlotta Verweyen

»Nah genug weit weg«, nennt Antje Rávik Strubel die erste ihrer beiden Göttinger Poetikvorlesungen. Und schreibt: »Ein Holzhaus aus der Jahrhundertwende. Eine Schäreninsel. Ein Schiff. Ein Plattenbau. Felsen und Moore. Orte und Landschaften, so heißt es, haben Einfluss auf das Wesen der Menschen. Sprache und Denken werden zu einem nicht geringen Teil aus der Landschaft geschmirgelt. Moduliert die konkrete Erfahrung eines Ortes, einer Landschaft also auch die Sätze, aus denen sich Figuren ergeben? Was passiert an den Übergängen? Und was macht einen Ort überhaupt zu einem literarischen Schauplatz? Oder wie Joan Didion es formulieren würde: ›Bestimmte Orte scheint es nur zu geben, weil jemand über sie geschrieben hat.‹ Die Frage, die damit einhergeht: An welchem Ort befindet sich das eigene Ich beim Schreiben?«

In ihrem zweiten Vortrag »Widersprich dir!« interessiert sie, »wie das Kompositorische, Spielerische, Anspielungsreiche, das Literatur zu einem ästhetischen Vergnügen macht, und das Engagierte, Stoffliche, Gesellschaftliche, das an unsere Emphatiefähigkeit rührt, zuweilen ein bis zum Zerreißen gespanntes Geflecht ergeben. Dabei werfe ich«, schreibt Strubel, »ausgehend von meiner Lesebiografie, einen Blick darauf, was in der Literatur da ist und was fehlt, und auf die eigene kompositorische Arbeit an Blaue Frau.«

Eintritt frei.

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung der Georg-August-Universität Göttingen, Stiftung privaten Rechts, der Stiftung Niedersachsen und des Wallstein Verlag

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Literarischen Zentrums Göttingen: https://www.literarisches-zentrum-goettingen.de/