Veranstaltungs-Archiv

19.11.22 - 10.00 Uhr –

BUCHLUST 2022 – Ausstellung und Lesungen

mit Ursula Krechel, Fritzi Haberlandt und Tomer Gardi u.v.a.

Sa., 19. + So., 20.11., jeweils 10 – 18 Uhr

Zeit für neue, schöne Bücher! Vom Fotoband, über Kinderbuch, Graphic Novel, Roman und politisches Sachbuch bis hin zu Lyrik zeigt sich die unerschöpfliche Vielfalt der unabhängigen Verlags-Szene, die sich auch immer über kreative Neu- und Quereinsteiger:innen freut. Auf der Buchlust 2022 sind fünf davon zum ersten Mal dabei. Weitere ausgezeichnete Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigen ihr Programm. Und wie immer, gibt es dazu hochkarätige, abwechslungsreiche Lesungen.


Die Aussteller:

Berenberg Verlag, Edition Frölich, Edition Korrespondenzen, Edition Nautilus, Gerstenberg Verlag, JMB Verlag, Jung und Jung, Kindermann Verlag, zu Klampen Verlag, Kulturverlag Kadmos, Lilienfeld Verlag, Literaturverlag Droschl, Mairisch Verlag, Matthes & Seitz Berlin, Merlin Verlag, Mixtvision, Poetenladen, Re:sonar Verlag, Reprodukt, Schöffling & Co., Steidl, Verlag Andreas Reiffer, Verlag Antje Kunstmann, Wallstein Verlag, Wehrhahn Verlag

DER EINTRITT ZUR BUCHLUST BETRÄGT 5 € und GILT FÜR BEIDE TAGE INKLUSIVE LESUNGSPROGRAMM. ZÄHLKARTEN FÜR DIE LESUNGEN GIBT ES VOR ORT JEWEILS AB 10 UHR. RESERVIERUNGEN SIND NICHT MÖGLICH!

Die Lesungen:

Samstag, 19.11.22 / 12.00 Uhr
Joshua Groß: „Prana Extrem“ (Matthes & Seitz Berlin)

Auf der Bergiselschanze in Innsbruck lernen der Erzähler Joshua und seine Partnerin Lisa den sechzehnjährigen Michael kennen: Ein österreichisches Skisprungtalent, das mithilfe seiner Schwester und deren besonderen Trainingsmethoden den sportlichen Aufstieg an die Weltspitze in Angriff nimmt. Als Joshua und Lisa in die Ferienwohnung im Haus der Geschwister einziehen, entsteht eine Gemeinschaft auf Zeit, zu der zwischenzeitlich Joshuas Oma hinzustößt. An dem beinahe unwirklichen Ort nahe den Sümpfen, wo Aloe Vera in den Alpen wächst, beginnt für alle eine Reise der Selbstwerdung.


Samstag, 19.11.22 / 14.00 Uhr
Fritzi Haberlandt liest Ingrid Lausund: „Bin nebenan. Monologe für zuhause“

Zwölf Episoden über Zeitgenossen und ihre Einrichtungsversuche. Mint und Hellblau gegen ein bedrohliches Außen, Gemütlichkeitsrituale gegen Panikattacken, die perfekt geputzte Küche als pseudo-sakraler Raum. Texte voller Humor und Scharfsinn über wackelige Lebensfundamente und sanierungsbedürftige Innenräume, über skurrile und verunsicherte Menschen in kleinen Paralleluniversen. Ingrid Lausund schrieb u.a. als Mizzi Meyer die Drehbücher für den „Tatortreiniger“. Fritzi Haberland, die für ihre schauspielerische Arbeit zahlreiche Preise erhielt, verleiht den Monologen eine Stimme und gibt den Blick auf brüchige Fundamente im Schatten von Designermöbeln frei.


Samstag, 19.11.22 / 16.30 Uhr
Gerd Hankel: „Putin vor Gericht? Möglichkeiten und Grenzen internationaler Strafjustiz“ (zu Klampen Verlag)

Der russische Staatspräsident Putin und die Handlanger seines verbrecherischen Krieges in der Ukraine sollen strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Die Forderung ist klar – aber: Vor welchem Gericht sollen sich die mutmaßlichen Täter verantworten? Für welche Verbrechen? Und wann und in welchem Kontext überhaupt? Die Herausforderung ist groß und der Ausgang einer solchen strafrechtlichen Verfolgung ungewiss. Denn sie stößt auf eine internationale Strafjustiz, die sich heftiger Kritik an ihrer Legitimation ausgesetzt sieht. Was wäre also von Strafverfahren gegen Putin und Co. tatsächlich zu erwarten?


Sonntag, 20.11.22  / 11.00 Uhr
NDR Kultur – Der Norden liest
Ursula Krechel: Werkgespräch (Jung und Jung Verlag)
Moderation: Lisa Kreißler

Ursula Krechels Werk umfasst Lyrik, Prosa, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Ihre poetische, sensible Sprache, ihre philosophischen und politischen Reflexionen prägen seit den 70er Jahren die deutschsprachige Literatur. Die Vielfalt ihres Schreiben zeigen auch ihre jüngsten Veröffentlichungen, der Gedichtband Beileibe und Zumute, die Essaysammlung Gehen. Träumen. Sehen. Unter Bäumen und die Erzählung Der Übergriff von 2001, die anlässlich des 75. Geburtstages der Autorin in diesem Jahr neu aufgelegt wird. Lisa Kreißler bringt uns im Gespräch mit Ursula Krechel das große Werk näher.


Sonntag, 20.11.22 / 13.30 Uhr
Julia Cimafiejeva: „Minsk. Die Stadt, die ich vermisse“ (Edition Frölich)

Die Dichterin und Übersetzerin Julia Cimafiejeva nähert sich in ihrem poetischen Bildband in Gedichten und Fotografien der Stadt Minsk, die sie 2020 mithilfe eines „Writers in Exile“-Stipendiums verließ. Ihre meist monochromen, auch stark kontrastierenden Bilder beschreiben nun Orte der Einsamkeit und spüren Menschen in Bewegung auf, die sich im nächtlichen, teils monumentalen Stadtbild verlieren. Ihre Gedichte, zweisprachig in Deutsch und Belarus, verweben sich mit den Bildern zu einem Gesamtbild der der belarussischen Metropole.


Sonntag, 20.11.22 / 15.00 Uhr
Selene Mariani: „Ellis“ (Wallstein Verlag)

Ellis findet sich in der neuen Umgebung nur schwer zurecht, als sie mit ihrer Mutter aus Italien nach Deutschland zieht. Halt gibt ihr schließlich die Freundschaft zu Grace, zu der sie bald ein tiefes Gefühl der Zugehörigkeit empfindet. Umso schwerer wiegt die Enttäuschung und Verletzung, als sich Grace eines Tages von ihr abwendet. Erst Jahre später nähern sich die beiden wieder einander an, Ellis lädt Grace ein, sie zu den Großeltern nach Italien zu begleiten. Dort brechen die alten Konflikte ihrer Freundschaft wieder hervor. Selene Mariani geht in ihrem Romandebüt der Frage nach, wie Freundschaft und die Suche nach kultureller Identität einander beeinflussen.


Sonntag, 21.11.21 / 16.30 Uhr
Tomer Gardi: „Eine runde Sache“ (Literaturverlag Droschl)

Zwei Künstler aus unterschiedlichen Jahrhunderten reisen: Fremdheitserfahrungen, Identität, das Leben als Künstler und jede Menge Politik sind die Themen des Romans, in dem sich zwei Handlungsstränge spiegeln. Zuerst schickt sich Tomer Gardi selbst als literarische Figur auf eine fantastische, auf Deutsch verfasste, Odyssee. Im zweiten Teil, übersetzt aus dem Hebräischen, folgen wir einem im 19. Jahrhundert lebenden indonesischen Maler von Java durch Europa und zurück nach Asien – ein historischer Roman und zugleich ein Abbild unserer Zeit. Für Eine Runde Sache erhielt der in Galiläa geborene Tomer Gardi den Preis der Leipziger Buchmesse 2022.

www.literaturhaus-hannover.de